Europäische Energie- und Klimawende braucht das Handwerk

Der Industrie- und Handelsausschuss hat am Mittwoch seine Positionen zu Erneuerbaren Energien sowie zur Energieeffizienz als Teil des “Fit für 55”-Pakets verabschiedet.

Dazu erklärt Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH): „Die Annahme seiner Positionen zu Erneuerbaren Energien im Industrieausschuss ist ein wichtiger und ambitionierter Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Die Fachkräfte des Handwerks sind dafür ein unverzichtbares Standbein der beschleunigten Wende. Ausdrücklich positiv bewerten wir es, dass die Berichterstatter den Aspekt der ganzheitlichen Qualifikation von dringend benötigten Fachkräften berücksichtigen und nicht nur auf schnelle, punktuell schulende Zertifizierungsmodelle setzen. Gerade bei der Umsetzung von nachhaltigen Energie- und Effizienzmaßnahmen ist etwa das Verständnis über ein Gebäude als Ganzes von unschätzbarem Wert und sichert hochwertige und langlebige Lösungen.

Angesichts der hohen Energie-, Material- und Beschaffungspreise, anziehender Zinsen und steigender Inflation ist es für die europäische Energie- und Klimawende von entscheidender Bedeutung, solche Instrumente einzusetzen, die helfen, die Klimaziele kosteneffizient zu erreichen, und zudem dafür Sorge zu tragen, Handwerksbetriebe nicht unnötig und zusätzlich zu belasten. Klimaschutz und Energieunabhängigkeit dürfen sich nicht als Bremsklötze für Handwerksbetriebe erweisen. Umso wichtiger ist es, maßgeschneiderte KMU-Instrumente anzuwenden, um die Energieeffizienz in den Betrieben zu verbessern, etwa durch Instrumente wie das im Handwerk bereits erfolgreich eingesetzte „E-Tool“ zur Sammlung von betrieblichen Energiedaten und der darauf aufbauenden zielgenauen Umsetzung von Effizienzmaßnahmen. Wir erwarten daher, dass die künftige Energieeffizienzrichtlinie dahingehend Türen weiter öffnet und Mitgliedstaaten das konsequent aufnehmen. Nur so wird es gelingen, die unverzichtbare Expertise und Leistungsfähigkeit des Handwerks für die Umsetzung des „Fit für 55“-Pakets auszuschöpfen.“ 

Hintergrundinformationen:

Mit dem Europäischen Klimagesetz hat die EU ein neues verbindliches Minderungsziel für Treibhausgase bis zum Jahr 2030 festgelegt: Um mindestens 55% sollen die Emissionen im Vergleich zu 1990 sinken. Zur Umsetzung dieses Ziels arbeiten die EU-Gesetzgeber Rat und Europäisches Parlament (EP) derzeit an ihrer Positionierung im Rahmen des „Fit für 55“-Pakets.