Deine Ausbildung im Handwerk

Keine Angst vor neuen Herausforderungen.
Hier findest du alle Infos dazu, wie du dich bewirbst und wie deine Ausbildung oder dein Praktikum im Handwerk abläuft.

Dein Praktikum im Handwerk

Dein Date mit der Zukunft.
Praktika im Lebenslauf zeigen, dass du dich auf das Arbeitsleben vorbereitet hast und weißt, was dich erwartet. Das sind wertvolle Pluspunkte bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz.
Oft merken Praktikant und Betrieb auch schon während eines Praktikums: Das passt! Und die anschließende Ausbildung ist dann nur noch Formsache.
Das ist übrigens gar nicht so selten: Über zwei Drittel der Ausbildungsverhältnisse kommen über ein Praktikum zustande.

  • Training 
    Im Rahmen eines Praktikums kommen viele zum ersten Mal mit dem Arbeitsleben in Berührung. Da wirst du schnell merken: Schule und Arbeit sind zwei ganz verschiedene Dinge. Das fängt schon damit an, dass dir nicht gesagt wird, was du lernen sollst, sondern du deinen Praktikumsplatz frei wählen kannst und dich selbst darum kümmern musst und während des Praktikums dein Interesse und deine Eigeninitiative gefragt sind. Das alles sind wichtige Trainingsstunden, die dir später bei der Ausbildungsplatzsuche und im Beruf helfen werden. 
  • Ausprobieren 
    Es ist wie bei allem im Leben: Du kannst dich noch so gut informieren – wie etwas wirklich ist, schmeckt oder sich anfühlt, weißt du erst, wenn du es ausprobiert hast. Ein Praktikum bietet dir die Möglichkeit, deinen Wunschberuf Probe zu fahren, typische Arbeiten auszuprobieren, den Arbeitsalltag kennenzulernen und zu schauen, ob der Beruf zu dir und deinen Stärken, Interessen und Wünschen passt. Danach bist du garantiert schlauer und die Entscheidung für oder gegen einen Beruf fällt dir leichter.
  • Erfahrungen
    Erfahrungen sind das Wichtigste im Leben. Und während eines Praktikums gibt es die inklusive. Du sammelst sie bei der Suche nach einem Betrieb, bei der Bewerbung, beim Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten und bei deinen täglichen Aufgaben im Praktikum. Und du erfährst auch eine Menge über dich selbst: Passt der Beruf zu mir, wo liegen meine Stärken und woran muss ich noch arbeiten. Das alles hilft dir auf deinem weiteren Weg und im besten Fall weißt du am Ende: Das ist mein Beruf. Oder eben nicht.
  • Kontakte 
    Im Praktikum lernst du Leute aus deinem Wunschberuf kennen und kannst sie alles fragen, was dich zum Beruf interessiert. Und vielleicht triffst du sogar schon deinen zukünftigen Chef. Denn ein guter Eindruck im Praktikum ist die beste Bewerbung. Die meisten Betriebe vergeben ihre Ausbildungsplätze an ehemalige Praktikanten. Und auch wenn du nicht bei deinem Praktikumsbetrieb landest, eine gute Praktikumsbescheinigung und erste Kontakte in der Branche helfen dir bei der Ausbildungsplatzsuche garantiert weiter.

 

Erfahre, wie Du einen positiven Eindruck hinterlässt

Dein erster Kontakt
Du hast eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten?
Herzlichen Glückwunsch, die erste Hürde hast du genommen!
Der Ausbildungsbetrieb, bei dem du dich beworben hast, fand deine Unterlagen gut und möchte dich nun kennenlernen. Kein Grund, nervös zu werden, obwohl ein wenig Lampenfieber auch dazugehört.

Die wichtigsten Tipps haben wir hier für dich zusammengestellt.

So bereitest du dich vor

Das A und O eines guten Bewerbungsgesprächs ist die ausführliche Vorbereitung deinerseits. Informiere dich also gut über das Unternehmen und die Stelle, auf die du dich bewirbst.
Du kannst das Bewerbungsgespräch auch mit deinen Eltern oder Freunden üben und dir ein paar Antworten auf klassische Fragen überlegen.
Solche klassischen Fragen können zum Beispiel folgende sein:

  • Was sind deine Stärken?
  • Warum hast du dich gerade in unserem Betrieb beworben?
  • Warum möchtest du diesen Beruf gern erlernen?
  • Warum sollten wir als Betrieb gerade dich auswählen? (Hier geht es um positive Eigenschaften, die herausstechen sollten.)


Vergiss nicht, wenn der Tag des Bewerbungsgesprächs da ist, folgende Unterlagen mitzubringen:

  • Einladungsschreiben
  • Bewerbungsunterlagen (wenn du sie noch nicht geschickt hast)
  • ausgefüllter Personalfragebogen (falls dir einer zugeschickt wurde)
  • evtl. Arbeitsproben
  • Zettel und Stift
  • deine eigenen Fragen an das Unternehmen

     

Das geht
Generell solltest du auf ein gepflegtes Äußeres achten, wenn du zu einem Bewerbungsgespräch aufbrichst. Außerdem gilt es, dich von deiner besten Seite zu zeigen.
Das heißt also:
Immer schön freundlich bleiben. Sei zudem noch gut informiert über das Unternehmen und traue dich ruhig, selber ein paar Fragen zu stellen. Zeige, dass du den Job wirklich haben willst.

Das geht gar nicht!
Ganz wichtig ist, dass du zu einem Vorstellungsgespräch niemals zu spät kommst! Plane immer genug Zeit ein, um trotz unvorhersehbarer Dinge wie Bus-Verspätung oder ähnliches, nicht zu spät zu kommen.

Allerdings solltest du auch niemals viel zu früh zu einem solchen Gespräch erscheinen (Bist du 30 Minuten zu früh, geh nochmals um den Block und nutze die Zeit, dich zu motivieren. Erscheine dann 5 Minuten vor dem vereinbarten Termin.).

Achte während des Gesprächs darauf, dass du frei sprichst und nicht abliest. Kaugummi kauen ist natürlich auch tabu!

Denke unbedingt daran, dein Handy auszuschalten und kleide dich etwas schicker als im Alltag.

Freizeitklamotten sind nicht angebracht.
Wenn du noch mehr Fragen zum Thema perfektes Outfit für das Bewerbungsgespräch hast, dann schau doch mal hier: bwt.planet-beruf.de/

Diese Stationen wirst Du meistern:

So geht Ausbildung:

Betrieb, Berufsschule, Bildungszentrum – das ist dreimal Vitamin B für deine Ausbildung. Im Betrieb lernst du die Praxis. In der Berufsschule die Theorie. Und im Bildungszentrum den Rest und alles, was noch fehlt. Nach durchschnittlich drei Jahren und der erfolgreichen Abschlussprüfung bist du Geselle und hast einen Beruf – und damit noch mehr Vitamin B und jede Menge Treibstoff für deine Karriere.

Die duale Ausbildung
Die Berufsausbildung wird als dual (zweiseitig) bezeichnet, weil sie an zwei Lernorten stattfindet:
im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. So lernen Auszubildende die Theorie und die Praxis kennen und verbinden schon während der Ausbildung beides miteinander. Unterstützt werden die Ausbildungsbetriebe dabei von den handwerklichen Bildungszentren.

Die Ausbildung im Betrieb
 
Die meiste Zeit deiner Ausbildung verbringst du in deinem Ausbildungsbetrieb. Hier lernst du deinen Beruf, arbeitest mit und bist Teil des Teams. Ob auf der Baustelle, in der Werkstatt, im Atelier oder im Verkaufsraum – als Auszubildender bist du mittendrin, statt nur dabei. Du lernst vom ersten Moment an in der Praxis und im realen Arbeitsleben, anstatt über Büchern zu hocken und Texte über Texte zu schreiben. Hier zählt nicht die Theorie, sondern das, was du am Abend geschafft hast, die Kunden, mit denen du in Kontakt stehst und die Dinge, die du baust, konstruierst, reparierst und machst. Im Betrieb lernst du alles, was du für deinen Beruf wissen musst und kannst Tag für Tag mehr Verantwortung übernehmen.

Lernen in der Berufsschule
 
An ein bis zwei Tagen pro Woche oder in Blöcken von einer bis mehreren Wochen besuchst du die Berufsschule. Im Mittelpunkt stehen dabei Fächer, die konkret mit deinem Beruf zu tun haben. Der Ausbildungsbetrieb gibt dir für die Zeit des Unterrichts frei. Am Ende eines jeden Schuljahres erhältst du ein Zeugnis. Der Berufsschulabschluss wird unabhängig vom beruflichen Abschluss erworben. Mit Zusatzunterricht kannst du zum Beispiel den Realschulabschluss nachholen.

Besser werden im Bildungszentrum 
Ergänzt wird die Ausbildung im Betrieb bei den meisten Ausbildungsberufen durch überbetriebliche Lehrgänge. Diese finden meistens in Blöcken von einer oder mehreren Wochen in modernen Bildungszentren statt, die von den Organisationen des Handwerks betrieben werden. In den Kursen lernen Auszubildende von erfahrenen Ausbildern und Dozenten die neuesten Techniken, Maschinen und Werkzeuge in ihren Berufen kennen und vertiefen ihr Können und Wissen.

Der Start in die Ausbildung​ 3.. 2.. 1.. und Start!
Los geht es mit deiner Ausbildung. Am Anfang lernst du deinen Ausbildungsbetrieb kennen und die Tätigkeiten, die dort anfallen. Je mehr du kannst, umso mehr darfst du selber machen und bist bald ein wichtiger Teil des Teams.

Zwischenprüfung 
Nach ungefähr der Hälfte deiner Ausbildung findet die Zwischenprüfung statt, in der Inhalte aus der Berufsschule abgefragt und durch Fragen zu deiner praktischen Tätigkeit im Betrieb ergänzt werden.

Gesellen- oder Abschlussprüfung 
Die Gesellen- bzw. Abschlussprüfung besteht in der Regel aus einem schriftlichen Teil sowie einer praktischen Arbeit. Ergänzend wird oft auch ein Prüfungsgespräch durchgeführt. Wer durchfällt, kann die Prüfung zweimal wiederholen. In einigen Berufen gibt es eine gestreckte Abschlussprüfung, die aus zwei Teilen besteht (1. Teil nach ca. 18 Monaten, 2. Teil am Ende der Ausbildung), aus denen sich die Abschlussnote zusammensetzt.

Abschlusszeugnisse 
Mit dem Bestehen der Gesellenprüfung endet deine Ausbildung und du erhältst dein Prüfungszeugnis. Auch von der Berufsschule bekommst du ein Zeugnis. Außerdem kannst du deinen Ausbildungsbetrieb um ein Arbeitszeugnis bitten.

Gut zu wissen

Ausbildungsplan
 
Mit dem Ausbildungsvertrag erhältst du auch einen Ausbildungsplan. Da steht alles drin, was du in der Ausbildung lernen sollst und dein Ausbildungsbetrieb ist verpflichtet, dir dieses Wissen beizubringen.

Finanzielles 
Zusätzlich zur Ausbildungsvergütung durch den Ausbildungsbetrieb können Auszubildende, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen, auch Ausbildungsbeihilfe (BAB) oder Wohngeld beantragen.

Ausbildungsverkürzung 
Im Durchschnitt dauert eine Ausbildung drei Jahre, sie kann aber verkürzt werden. So kann bei guten Leistungen die Gesellenprüfung um ein halbes Jahr vorgezogen werden. Mit Abitur oder Fachabitur kannst du deine Ausbildung von vorneherein um ein Jahr verkürzen – vorausgesetzt dein Chef ist damit einverstanden.

Woran Du denken musst, wenn Du Dich schriftlich oder online bewirbst:

Deine Bewerbungsmappe – Deine Kontaktaufnahme
Die klassische Bewerbungsmappe, das Online-Formular auf der Website des Arbeitgebers oder die E-Mail – es gibt mehrere Wege, sich zu bewerben.
Manche davon sind vorgegeben, wie ein Online-Formular, das schon in den Karrierebereich einer Firmen-Website mit integriert ist.
Ansonsten sind Bewerbungen per E-Mail inzwischen Standard.
Viele Betriebe bevorzugen aber auch den klassischen Weg der Bewerbungsmappe per Post.
Welcher Weg in deinem Fall der richtige ist, erfährst du am besten vom Ausbildungsbetrieb selbst.

Die Bewerbungsmappe (per Post an den Betrieb)

Das Anschreiben
Das Anschreiben ist die Einleitung in deine Bewerbungsunterlagen. Hier geht es darum, deinen potenziellen Arbeitgeber von dir zu überzeugen.
Wichtig ist, dass du schon ausreichend über das Unternehmen informiert bist und bestenfalls erklären kannst, warum gerade du der oder die Richtige für den Job bist.
Berichte hier von deinen bisherigen Erfahrungen wie beispielsweise Praktika, Ferienjobs oder einem Ehrenamt und zeige, dass du auch persönliche Interessen hast, die sich vielleicht mit der Ausbildungstelle verbinden lassen. Auch wenn du kürzlich mit deinem Vater zusammen den Keller ausgebaut hast oder gerne mit deinen Kumpels an Autos oder Rollern schraubst, erwähne es!
Das zeigt, dass du gewisse handwerkliche Erfahrungen und Interessen hast.
Du kannst deinem potenziellen Arbeitgeber auch anbieten, einen Tag zum Probearbeiten zu erscheinen. Somit zeigst du Engagement und der Betrieb kann sich von deinem Können direkt überzeugen.

Achte darauf, dass dein Anschreiben:

  • nicht länger als eine DIN-A4-Seite ist.
  • Praktische Erfahrungen (Praktika, Ehrenamt etc.).
  • keine Rechtschreib- oder Tippfehler enthält.
  • ordentlich und ansprechend formatiert ist.

Tipp: Die Bewerbung ist eine höchst individuelle Angelegenheit zwischen Bewerber/in und Betrieb. Und genau das solltest du dir immer mal wieder vor Augen halten.
Serienbriefe, Standardanschreiben oder Unwahrheiten sind damit von vornherein Tabu. Diese sind weder Papier noch Mühe wert.
Auf die Klasse kommt es an, nicht auf die Masse!

 – Hier – findest du ein Beispiel für ein gutes Anschreiben.

Das Deckblatt
Ein Deckblatt ist kein “Muss”, es verleiht deiner Bewerbung aber einen systematischen und geordneten Charakter.

Auf ein Deckblatt gehört

  • eine Überschrift (z. B. “Bewerbung”)
  • eine Bezeichnung des Berufs, für den du dich bewirbst
  • deine Kontaktdaten (Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail)
  • ein Foto
  • optional ein Verweis auf Anlagen (Zeugnisse etc.)

Der Lebenslauf
Der Lebenslauf zeigt klar und übersichtlich, was du als Person deinem potenziellen Arbeitgeber bieten kannst und wo du beruflich stehst.
Logisch, dass du noch am Anfang bist und dein Lebenslauf kürzer ist als der eines erfahrenen Handwerkers.

Der Lebenslauf beinhaltet

  • Angaben zu deiner Person (Adresse,Geburtstag und -ort, Hobbys)
    Praktische Erfahrungen (Praktika, Ehrenamt etc.)
  • Schulbildung (besuchte Schulen und Schulabschluss)
  • Persönliche Fähigkeiten und Kompetenzen (EDV-Kenntnisse, Stärken, Sprachkenntnisse etc.)
  • Ort, Datum und Unterschrift (Achte darauf, dass auf deinem Lebenslauf dasselbe Datum steht wie auf deinem Anschreiben und beide Dokumente von dir unterschrieben sind.)
  • Bewerbungsfoto (Wenn du dich gegen ein Deckblatt entschieden hast, klebst du dein Foto rechts oben auf den Lebenslauf.)

Hier – findest du ein Beispiel für einen guten Lebenslauf.

Anlagen und Versand
Anlagen zu deiner Bewerbung sind zum Beispiel deine Zeugnisse, Bescheinigungen über Praktika, Kurse, Nebenjobs oder ähnliches.
Denke daran, dass du immer nur Kopien deiner Bescheinigungen und Zeugnisse verschickst und niemals ein Original.
Verschicke deine Bewerbungsmappe in einem DIN-A4-Umschlag, im besten Fall mit einem Papprücken, damit sie nicht geknickt bei deinem Wunscharbeitgeber ankommt.
Adresse und Absender sollten sorgfältig auf den Umschlag geschrieben oder sogar auf einem Adressetikett ausgedruckt werden.

Die Online-Bewerbung

Das Kontaktformular
Online-Bewerbungsformulare sind im Wesentlichen ähnlich aufgebaut wie klassische Papierbewerbungen.
Wenn du mit dem Ausfüllen des Bewerbungsformulars anfängst, achte darauf, dass du alle notwendigen Unterlagen in Reichweite oder auf dem Desktop hast, damit es schneller geht.

Dies sind mögliche Bestandteile des Formulars:

  • persönliche Daten (Kontaktdaten etc.)
  • Schulbildung/Noten (häufig Auswahloder Anklickfelder)
  • Berufspraxis/Praktika (sowohl freie Formulierung als auch Auswahlfelder)
  • Kenntnisse/Fähigkeiten (Qualifikationen wie z.B. Sprachkenntnisse, EDV-Kenntnisse o.ä.)
  • Anschreiben/Motivationsschreiben (Du kannst dein Anschreiben hochladen oder direkt in ein Freitextfeld eintragen. Achtung: Rechtschreibung!)
  • Die “3. Seite” (Hier hast du die Möglichkeit, dein Können noch einmal extra hervorzuheben, die so genannte “3. Seite” ist allerdings eher selten.)

Die digitale Bewerbungsmappe
Im Wesentlichen beinhaltet die Online-Mappe alle Bestandteile einer klassischen Papierbewerbung.
Wichtig ist hier, dass du alle Teile deiner Bewerbung (Deckblatt, Anschreiben, Lebenslauf, Anhang) in einer PDF-Datei zusammenfügst und nicht einzeln an die Mail anhängst.
Der Aufbau deiner Online-Mappe ist derselbe wie bei einer klassischen Bewerbung.

Hier findest du hilfreiche Links, um PDF-Dateien zusammenzufügen:

http://de.pdf24.org/creator.html

https://www.pdfjoin.com/de

http://online2pdf.com/de/